St. Gertraud im Südtiroler Ultental

St. Gertraud ist ein kleiner Ort innerhalb der Südtiroler Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt und ist eine Fraktion der Gemeinde Ulten. Auf Italienisch wird der 300 Einwohner zählende Ort „Santa Gertude“ bezeichnet und gehört der Ferienregion Meraner Land an.

Bei dem Ort handelt es sich um ein Bergdorf, das auf einer Höhe von 1.519 Metern über dem Meeresspiegel liegt. St. Gertraud befindet im hinteren Ultental und ist das letzte Dorf, bevor im direkten Anschluss der Nationalpark Stilfser Joch beginnt. Die Lage in der alpinen Umgebung prägt auch das Ortsbild; hier befindet sich beispielsweise in der unmittelbaren Umgebung mit der Hinteren Eggenspitze der mit 3.443 Metern höchste Gipfel des Ultentals. Einen besonderen Eindruck hinterlassen auch die uralten Bauernhöfe, die bis auf eine Höhe von 1.800 Metern am Sonnenhang von St. Gertraud erbaut wurden.

Bei St. Gertraud zweigt in Richtung Süden das Kirchbergtal ab, welches bis zu den am Rabbijoch befindlichen Haselgruber Seen reicht.

Sehenswertes in St. Gertraud

Obwohl es sich bei St. Gertraud um einen relativen kleinen Ort handelt, hat dieser unter anderem mit den Ultner Urlächen und der Lahnersäge auch einige Sehenswürdigkeiten zu bieten.

Ultner Urlärchen

Direkt bei St. Gertraud befinden sich drei Ultner Urlärchen, die aufgrund ihres hohen Alters weit über die Grenzen des Ultentals hinaus bekannt sind. Das Alter der Lärchen wird auf 850 Jahre geschätzt.

Die drei Ultner Urlärchen sind in einem Dreieck am Berghang angeordnet, wobei die höchste Lärche eine Höhe von etwa 36,5 Metern und die Lärche mit dem größten Umfang einen Baumumfang von sage und schreibe mehr als 8,30 Metern erreicht. Die drei Urlärchen gehören zum Schutzwald im Bereich der Außerlahn-Höfe.

Ursprünglich standen in St. Gertraud noch mehrere dieser riesigen und uralten Lärchen. Ein großer Teil wurde allerdings durch Schlägerungen und Naturereignissen bereits im 19. Jahrhundert und Anfang des 20. Jahrhunderts vernichtet.

Lahnersäge

Bei der Lahnersäge – einem historischen Gebäude mit Venezianersäge und Getreidemühle – handelt es sich um ein Nationalparkhaus des Nationalparks Stilfser Joch. Der Nationalpark wiederum befindet sich zu Teilen in Südtirol, Trentino und der Lombardei.

In dem Nationalparkhaus werden die Besucher zu allem Wissenswertem informiert, was die Lebensräume in dem Nationalpark Stilfser Joch betrifft. Vor allem werden hier die Themen „Holz“ und „Wald“ behandelt.

Der Nationalpark ist von St. Gertraud aus über eine schmale Straße zu erreichen, welche bis nach Weißbrunn – hier befindet sich auch der gleichnamige See, der Weißbrunnsee – und schließlich bis zur Unteren Weißbrunneralm führt. Von dieser Stelle können zahlreiche Wanderungen gestartet werden.

Pfarrkirche

Sehenswert ist auch die Pfarrkirche von St. Gertraud, die auch das Ortsbild maßgeblich prägt. Die Kirche wurde auf einem Hügel etwa 70 Meter über dem Talboden erbaut. Schon im Jahr 1278 wurde die – damalige Kapelle – urkundlich erwähnt. Der heutige Bau stammt allerdings aus dem 14. Jahrhundert, welcher dann im 17. Jahrhundert umfangreich umgebaut wurde.

Die Pfarrkirche wurde der Namenspatronin des Ortes – der Heiligen Gertraud – geweiht.

Von der Pfarrkirche kann man einen einmaligen Blick ins Tal der Falschauer genießen.

Wanderungen von St. Gertraud

Wer in St. Gertraud seinen Urlaub verbringt, der kann in dem von Ruhe und vom Alltagsstress weit entfernten Ort, vor allem interessante und erlebnisreiche Wanderungen starten.

Vom Ausgangspunkt Weißbrunn führen Touren beispielsweise bis zur Höchsterhütte am Grünsee. Aber auch Touren in die östliche Cevedalegruppe und ins Martell- und Rabbital sind von St. Gertraud aus möglich.

Auch führt der Ultner Höfeweg direkt an St. Gertraud vorbei.

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