Ulten

Die Gemeinde Ulten im Ultental in Südtirol

Die Gemeinde Ulten befindet sich im Burggrafenamt in Südtirol im gleichnamigen Ultental. Zur Gemeinde Ulten gehören die Fraktionen St. Walburg, St. Gertraud, St. Nikolaus und Kuppelwies.

Auch wenn die Gemeinde – wenn man die italienische Bezeichnung „Ultimo“ ins Deutsche übersetzt – das „Letzte“ heißt bzw. bedeutet, spielt sie für den Fremdenverkehr sicherlich keine untergeordnete Rolle. Die Gegend eignet sich hervorragend für einen Urlaub fernab vom Alltagsstress und bietet traumhafte Möglichkeiten für Ausflüge in die umliegende Bergwelt. Trotz der Ruhe sind mit Meran und Lana zwei größere Städte bzw. Orte relativ schnell erreichbar. Die Gemeinde Ulten gehört zur Ferienregion Meraner Land.

Einwohner und geographische Lage

Die Gemeinde Ulten hat insgesamt knapp 3.000 Einwohner (Stand 31.12.2015: 2.872 Einwohner). St. Walburg – der Hauptort der Gemeinde – stellt mit etwa 2.200 Einwohnern dabei die mit Abstand größte Fraktion der Gemeinde Ulten dar.

Die Gemeinde Ulten erreicht man von der Kurstadt Meran und von Lana, indem man in südwestliche Richtung fährt. Nachdem man St. Pankraz passiert hat, kommt man zunächst nach Ulten – St. Walburg, anschließend in die weiter westlich gelegene Fraktion St. Nikolaus und schließlich im Talschluss nach St. Gertraud.

Auch wenn sich Ulten im Ultental befindet, liegen die Orte der Gemeinde auf einer stolzen Höhe zwischen 1.190 Metern und 1.500 Metern über dem Meeresspiegel. Das Gemeindegebiet selbst erstreckt sich bis auf eine Höhe von 3.442 Metern über dem Meeresspiegel. Dieser höchste Punkt wird auf der Hinteren Eggenspitze erreicht, die zu den westlichen Ausläufern der Ortlergruppe gehört. Das Gemeindegebiet von Ulten umfasst eine Fläche von 208,5 Quadratkilometern.

Der Name Ulten

Woher der Name „Ulten“ stammt, kann heute nicht genau gesagt werden, auch wenn es hierfür einige Erklärungsversuche gibt. Eine Möglichkeit, dass Ulten von „Ultimo“ – was „Letztes“ bedeutet – abstammt, kann zwar damit begründet werden, dass man bei Ulten am Ende des Tales angelangt, wo danach nur noch die Bergwelt und keine weiteren Orte folgen. Diese Theorie ist für die Erklärung der Namensherkunft allerdings eher unwahrscheinlich.

Eine weitere Erklärung ist, dass Ulten von „uldna“ abgeleitet wurde, was übersetzt „sumpfiger Talboden“ bedeutet. Dies ist für diese alpine Gegend ebenfalls keine gute Erklärung, zumal andere Täler bzw. Ortschaften viel eher diese Bezeichnung verdient hätten. Gleiches gilt, für die Erklärung, dass der Gemeindename von „ultun“ abgeleitet wurde, was „düster“ oder „geheimnisvoll“ bedeuten würde.

Heute geht man nach wissenschaftlichen Erklärungen davon aus, dass der Name von „ulte-nu“ abgeleitet wurde; dies ist der Name eines Besitzers, welcher der Gegend zu ihrem heutigen Namen verholfen haben soll.

Die Geschichte von Ulten

Die Gegend des heutigen Gemeindegebietes Ulten wurde, wie man anhand von gefundenen Tonscherben und Leichenbrandstätten nachvollziehen konnte, bereits in der Zeit 1.000 Jahre vor Christus besiedelt.

Im ersten Jahrtausend nach Christus kam es zu einer größeren Besiedlung des Gebietes durch die Ostgoten im Rahmen der Völkerwanderung. 1082 übernahm das Kloster Weingarten die Gemeinde, die zur damaligen Zeit bereits voll besiedelt war.

Die erste urkundliche Erwähnung eines selbstständigen Gerichts stammt aus dem Jahr 1140. Die Tiroler übernahmen 1252 die Herrschaft im Gericht Ulten.

Im Jahr 1810 kam es zu einem Zusammenschluss von St. Walburg, St. Gertraud, St. Nikolaus, Kuppelwies und St. Pankraz zur Gemeinde Ulten. St. Pankraz wurde im Jahr 1950 wieder von der Gemeinde Ulten getrennt und ist seitdem eine eigene Gemeinde.

Sehenswürdigkeiten

In den Ortschaften der Gemeinde Ulten gibt es eine Reihe an Sehenswürdigkeiten, welche man sich bei einem Besuch ansehen sollte.

Ultner Urlärchen

Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in der Gemeinde Ulten sind die Ultner Urlärchen. Hierbei handelt es sich um drei Europäische Lärchen, deren Alter auf 850 bis 900 Jahre bestimmt wurde.

Die drei großen Ultner Urlärchen befinden sich nahe von St. Walburg, weisen eine Höhe von bis zu 37 Metern auf und zählen zu den ältesten Bäumen, die Südtirol vorweisen kann. Sie hierzu eigenen Beitrag: Ultner Urlärchen

Lahnersäge

Bei der Lahnersäge handelt es sich um eine ehemalige Venezianersäge und Getreidemühle, die heute das Naturparkhaus des Naturparks Silfser Joch beherbergt. Hier wird alles gezeigt, was mit den Naturpark im Zusammenhang steht, wobei die Themen Wald und Holz ganz besonders im Mittelpunkt stehen.

Talmuseum St. Nikolaus

Das Talmuseum befindet sich in St. Nikolaus im ehemaligen Schulhaus. In diesem Museum wird die Entwicklung der bäuerlichen Kultur und Volkskunst gezeigt. In sieben Räumen können Handwerksgegenstände, bäuerliche Geräte und diverse andere Ausstellungsstücke bestaunt werden und die Besucher erfahren vieles darüber, wie das Leben einst in dieser Bergregion aussah. Einen Einblick, wie die Leute früher lebten, gibt auch die Bauernstube mit einer Räucherküche.

Zoggler Stausee

Beim Zoggler Stausee handelt es sich um den größten Stausee im Ultental; dieser befindet sich oberhalb von St. Walburg und verfügt über einen mehr als einen halben Kilometer langen Staudamm. Das Wasser des Zoggler Stausees wird zur Erzeugung von Elektroenergie im Kraftwerk St. Pankraz genutzt.

Das Ultental

Das Ultental ist ein Seitental des Südtiroler Burggrafenamtes und erstreckt sich über eine Länge von 20 Kilometern.

In zentraler Lage des Ultentals befindet sich die Schwemmalm, die im Winter ein familienfreundliches Skigebiet ist. Hier stehen den Wintersportlern Pisten mit einer Gesamtlänge von 25 Kilometern zur Verfügung. Die Pisten haben alle einen leichten bis mittelschweren Schwierigkeitsgrad. Das Skigebiet Schwemmalm ist das Heimatskigebiet von Siegmar Klotz und Dominik Paris. Im Sommer ist die Schwemmalm ein beliebtes Wandergebiet.

Heute ist das Ultental mit seinem Anschluss an die Ferienregion Meraner Land ein Urlaubsziel all jener, die gerne in der alpinen Umgebung ihren Urlaub verbringen und dennoch die Vorzüge der nahegelegenen Orte Meran und Lana schätzen. All jene, die die Gemeinde Ulten als ihr Urlaubsgebiet auserkoren haben, reihen sich in eine Reihe zahlreicher bekannter Urlaubsgäste ein. So hatten schon im 19. Jahrhundert und Anfang des 20. Jahrhunderts berühmte Persönlichkeiten hier ihren Urlaub verbracht. Ein Grund hierfür war, dass hier Dr. Christoph Hartung von Hartungen seine Sommervilla besaß und daher unter anderem Franz Kafka, Thomas und Heinrich Mann und Franz Defregger in den Badeort Mitterbad bei St. Pankraz kamen.

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