Kuens | Burggrafenamt

Die Gemeinde Kuens im Burggrafenamt, Südtirol

Die Gemeinde Kuens befindet sich im Burggrafenamt in Südtirol. Bei Kuens handelt es sich um eine sehr kleine Gemeinde, die nur knapp 400 Einwohner hat (Stand 31.12.2022: 388 Einwohner). Kuens ist mit einer Fläche von etwa 1,6 Quadratkilometern sogar die kleinste Gemeinde von ganz Südtirol.

Die Gemeinde Kuens liegt auf einer Höhe von 590 Metern über dem Meeresspiegel. Kuens hat keine Fraktionen, welche zur Gemeinde gehören.

Auf Italienisch wird Kuens „Caines“ bezeichnet.

Allgemeines zu Kuens

Ein klassisches Ortszentrum hat Kuens leider nicht vorzuweisen. Vielmehr besteht die Gemeinde Kuens aus zwei Ortsteilen – Oberkuens und Unterkuens. Die Häuser und Höfe der Gemeinde sind über das kleine Gemeindegebiet verstreut, sodass die Einzelhöfe bzw. auch kleine Hofgruppen das Ortsbild von Kuens maßgebend prägen.

Charakteristisch für die Gemeinde Kuens, die von weitläufigen Wiesen und Apfelbaumplantagen umgeben ist, ist vor allem auch die Ruhe, die die Gäste und Einwohner hier genießen können.

Da es sich bei Kuens um die kleinste Gemeinde Südtirols handelt, hat Kuens noch ein weiteres „Alleinstellungsmerkmal“ unter den Südtiroler Gemeinden: als einzige Gemeinde Südtirols hat Kuens kein eigenes Rathaus.

Die geographische Lage

Kuens liegt im äußeren Passeiertal und befindet sich damit innerhalb der Südtiroler Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt. Das kleine Gemeindegebiet erstreckt sich zwischen dem Finelegraben – hierbei handelt es sich um den unteren Teil des Spronser Tales – und dem Falterbach und hat die Vorzüge, an einem sonnigen, weit geöffneten Hangrücken zu liegen. Diese Lage bringt es mit sich, dass die kleine Gemeinde schon von Weitem sichtbar ist und von der Sonne besonders verwöhnt wird.

Nördlich von Kuens befindet sich die Gemeinde Riffian. Die Kurstadt Meran befindet sich in südöstlicher Richtung in einer Entfernung von nur etwa sieben Kilometer. Dorf Tirol befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Gemeinde Kuens in einer Entfernung von nur etwa drei Kilometer.

Östlich des Gemeindegebietes befindet sich die Passer. Nordwestlich von Kuens befindet sich die Texelgruppe, die als Naturpark unter einen besonderen Schutz gestellt wurde.

Zwei kleinere Gruppen von Erdpyramiden sind am südöstlichen Rand des Gemeindegebietes von Kuens zu finden. Bei den Erdpyramiden handelt es sich um Pyramiden, welche in Böden aus späteiszeitlichem Moränenlehm entstehen. Charakteristisch für die Erdpyramiden sind die Felsbrocken, welche auf den Pyramiden liegen und diesen einen Schutz bieten. In Südtirol sind mehrere Erdpyramiden vorhanden, z. B. am Ritten (Lengmoos, Unterinn), in Percha im Pustertal oder in Steinegg im Rosengarten-Latemargebiet.

Die Pfarrkirche

Auf einer weit sichtbaren Anhöhe befindet sich die Pfarrkirche von Kuens, welche dem Heiligen Mauritius und Korbinian geweiht ist. Charakteristisch für die Pfarrkirche von Kuens ist der gotische und schlanke Kirchturm.

Die Pfarrkirche zu den Heiligen Mauritius und Korbinian von Kuens wurde bereits in der romanischen Zeit geweiht. Zunächst wurde angenommen, dass Korbinian die erste Kirche in Kuens erbauen ließ, nachdem auf seinen Bitten hin um das Jahr 718 der Bayernherzog Grimoald die Gegend der bischöflichen Kirche Freising schenkte. Dass die damalige Kirche auf Initiative von Korbinian erbaut wurde, konnte allerdings nicht nachgewiesen bzw. sicher bestätigt werden.

Die um das Jahr 718 erbaute Kirche wurde zunächst dem Heiligen Zeno und dem Heiligen Valentin geweiht und erfuhr im Laufe der Zeit mehrere Umbauten, Erweiterungen und Restaurierungen. Im Jahr 1150 wurde Kuens zur Pfarre erhoben.

Der gotische Chor mit dem Sternrippengewölbe stammt aus dem Jahr 1465. Als im Jahr 2003 das Kircheninnere restauriert wurden, konnte die dekorative Ausmalung der Gewölbefläche im Langhaus und Presbyterium freigelegt werden, welche aus dem Jahr 1633 stammt.

Kuens – Ausgangspunkt des Besinnungsweg „Zu den Sieben Schmerzen Marien“

Die Nachbargemeinde von Kuens ist die Gemeinde Riffian. Hierbei handelt es sich um einen der bedeutendsten und bekanntesten Wallfahrtsorte Südtirols. Seit dem Jahr 2010 gibt es zur Wallfahrtskirche Riffian „Zu den Sieben Schmerzen Mariens“ auch einen Wallfahrtsweg, der nach der Kirche genannt wurde und in Kuens seinen Ausgangspunkt hat.

Der Besinnungsweg beginnt bei der Pfarrkirche zu den Heiligen Mauritius und Korbinian und führt durch die herrliche Landschaft des äußeren Passeiertals in nördliche Richtung bis zur Wallfahrtskirche von Riffian.

Passend zum Besinnungsweg wurden am Wegesrand Zirbenholzstelen aufgestellt, die sich thematisch mit den sieben Schmerzen Mariens beschäftigen und diese auf die heutige Zeit übertragen. Die Zirbenholzstelen wurden vom Künstler Hartmut Hintner aus Gsies geschaffen.

Der Besinnungsweg hat eine Länge von 1,8 Kilometer. Für den leicht zu gehenden Weg, der keine besonderen Anforderungen an Kondition und Trittsicherheit stellt, benötigt man eine Gehzeit von etwa einer halben Stunde.

Für den Rückweg nimmt man den gleichen Weg, den man für den Hinweg genommen hat.

Traktormuseum in Kuens

In Kuens können sich Interessierte ein kleines Museum ansehen, das mehr als 60 Oldtimer-Traktoren zeigt. Das Privatmuseum wurde am Ungericht Hof eingerichtet. Neben den zahlreichen Traktoren werden in dem Museum auch Vespas und Schildkröt-Puppen ausgestellt.

Die Ausstellung der Traktoren besteht überwiegend aus Porsche-Diesel-Traktoren, welche in den 1950er- und 1960er-Jahren hergestellt wurden. Die Porsche-Diesel-Traktoren sind für ihre unverkennbare rote Farbe bekannt.

Das Museum befindet sich am Ungericht Hof (Kuenserstr. 55, I-39010 Kuens); montags ist das Museum geschlossen.

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